Special 2 – Morlan House

Morlan House – fiktiver Romanschauplatz

Nanteos Mansion

Ein Sommer in Wales
aus dem Nachwort:

Manchmal kommt man auf Reisen an einen Ort, von dem man glaubt ihn zu kennen, schon einmal dort gewesen zu sein oder man hat das Gefühl, endlich angekommen zu sein. So ging es mir als ich das erste mal nach Wales kam. An einem stürmischen Septembertag stand ich vor Jahren auf den Klippen oberhalb von Aberystwyth, schaute auf die malerische Bucht mit den viktorianischen Häusern und den bunten Feriencottages und wusste, dass ich dort bleiben würde.

Die kleine Universität erwies sich als Glücksgriff und auch das Umfeld hätte schöner nicht sein können: freundliche Waliser und ein buntes Gemisch internationaler Studenten belebten das Küstenstädtchen. Auf einem unserer zahlreichen Streifzüge durch die grünen Hügel kamen wir an ein verlassen wirkendes Herrenhaus. Der Name auf einem verwitterten Schild lies meine Phantasie sofort Kapriolen schlagen „Nanteos“. Meine englische Freundin erklärte, dass Nanteos soviel wie Nachtigallenhain bedeutet.

Die Räder unseres Wagens auf dem Kies hatten uns verraten und ein Mann öffnete die massive Tür hinter den Säulen. Es gab damals einen Hausverwalter, der nach undichten Stellen im Dach und den Stromleitungen sah. Er erzählte uns, dass gelegentlich Filmcrews anrückten, die das verwunschene Anwesen als Drehort gemietet hatten. Der freundliche Verwalter zeigte uns die einstmals prächtigen herrschaftlichen Räume, die riesige alte Küche mit den Utensilien vergangener Jahrhunderte und die Kellergewölbe. Ob er es war, der uns auch von der Gralslegende berichtete, kann ich nicht mehr sagen, aber das verlassene efeuumrankte Haus habe ich nie vergessen.

MWSteilküste

Bei meinem letzten Aufenthalt in Wales besuchte ich Nanteos erneut und war überrascht, ein Luxushotel in dem nun gepflegten Anwesen vorzufinden. Einen Besuch ist das Hotel noch immer wert, vor allem der Park rund um einen See ist traumhaft schön. In meinem Roman jedoch spielt die Geschichte zu jener Zeit, in der die leeren Räume vom Seewind und den Geistern ehemaliger Bewohner durchzogen wurden.